Lecture on Nothing

Der „Vortrag über nichts" aus dem Jahr 1950 ist ein insgesamt 45 Minuten dauerndes Sprechstück, in dem sich Sprechen und Stille abwechseln. Der Vortrag beginnt damit, dass der Sprecher sagt, er habe nichts zu sagen, und er sage es. Er erlaubt dem Publikum, zu gehen, falls sie an einen anderen Ort gehen möchten und bietet denen, die bleiben möchten, an, eine Diskussion abzuhalten.

In der „Lecture on Nothing" werden viele Bereiche des Lebens analysiert. So schreibt Cage z.B. über Struktur und ihre Wichtigkeit für das Leben.

Struktur ist auch ein zentrales Element der „Lecture on Nothing". Das Stück ist in 48 Einheiten eingeteilt, die wiederum in 48 „Takte“ unterteilt sind. Jede Einheit besteht aus 12 Zeilen zu 4 Takten und ist nochmals in Mikroeinheiten eingeteilt. Die Zeit von Sprechen und Stille unterliegt diesen Mikroeinheiten und ist demnach genau festgelegt. Die Anteile von Gesprochenem und Stille sind in der „Lecture on Nothing" fast identisch. Cage will mit diesen Teilen von Stille den Hörer einladen, im Hier und Jetzt anzukommen und sich frei von Erwartungen und anderen Zwängen zu machen.